
Stiftung ist seit 15 Jahren ein Erfolgsmodell
Dank ehrgeiziger Mitglieder der Kirchengemeinde gibt es in Alt-Garbsen viele Angebote für die Jugend
Leinezeitung am 21.02.2017 (Von Gerko Naumann):
Altgarbsen. Vor 15 Jahren war die Prognose für die Kirchengemeinde Alt-Garbsen düster. Steigende Austrittszahlen bedeuteten weniger Einnahmen aus Kirchensteuern – und damit weniger Geld für das Gemeindeleben. Als Gegenmaßnahme gründeten Mitglieder eine Stiftung. Das erweist sich heute als weise Entscheidung.
Das Logo der Stiftung zeigt drei Giraffen. Darunter steht der Schriftzug: „Mit Weitblick sinnvolle Schritte gehen“. Und genau darum ging es vor 15 Jahren, sagt der Vorsitzende Harald Weitzenberg. „Wir wollten frühzeitig auf sinkende Einnahmen reagieren.“ Deshalb begann die eigentliche Arbeit schon drei Jahre vor der Gründung. Die Initiatoren riefen zu Spenden auf und sammelten bis zum 20. Februar 2002 beachtliche 58 333 Euro. Der Grundstock für die Stiftung war geschaffen.
Landeskirche wird entlastet
Und das war erst der Beginn der Erfolgsgeschichte. „Bis heute haben wir das Kapital auf 515 000 Euro gesteigert“, berichtet Weitzenberg.
Außerdem ist die Stiftung breiter aufgestellt. So können Spender wählen, ob ihr Geld konkret in die ehrenamtliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen oder in eine eigene Musikstiftung fließen soll. Dafür wurden vor fünf und zehn Jahren zwei weitere Stiftungen gegründet.
Für die Landeskirche als eigentlichen Geldgeber der Gemeinde bedeutet das: Sie muss lediglich für das Gehalt des Pastors Peter-Christian Schmidt und die Pflege der Gebäude aufkommen. Alles, was darüber hinaus ehrenamtlich organisiert wird, zahlt die Stiftung, bislang etwa 60 000 Euro – ausschließlich aus den Zinserträgen. Das Gemeindeleben ist vielfältig, betont der Stiftungsvorsitzende. So können beispielsweise die Chöre mit dem Geld Noten kaufen und zu Probenwochenenden fahren. Zudem beteiligt sich die Stiftung an den Kosten für Kinder- und Jugendfreizeiten und macht außergewöhnliche Gottesdienste möglich.
Auch die Materialkosten für das selbst gebaute Denkmal vor der Kirche, das die Zehn Gebote symbolisiert, wurden aus den Erträgen bezahlt.
Für das laufende Jahr haben sich die Verantwortlichen ein weiteres ehrgeiziges Ziel gesteckt. Sie wollen die sogenannten Paramente ersetzen. Das sind künstlerisch aufwendig gestaltete Textilien, die den Altar schmücken. Die Kosten dafür, so schätzt Weitzenberg, dürften rund 5000 Euro betragen.
Wer seinen Teil zur Stiftung beitragen will, erreicht den Vorstand per E-Mail an stiftung@alt-garbsen.de. Weitere Informationen gibt es unter Telefon (0 51 37) 7 28 03