Keine Weihnachtsandachten im Stadion

Pressemitteilung 07. Dezember 2020

Keine Weihnachtsandachten im Stadion

„Mit schwerem Herzen“: Bedenken wegen Sicherheit in Corona-Pandemie überwiegen

Havelse. Die Kirchen in Garbsen sagen die für Weihnachten geplanten Gottesdienste im Wilhelm-Langrehr-Stadion in Havelse ab. „Mit schwerem Herzen“, betont Pastor Peter-Christian Schmidt, der die Idee und das dazugehörige Hygiene- und Sicherheitskonzept gemeinsam mit Verantwortlichen des Fußball-Viertligisten TSV Havelse entwickelt hatte.

Im Konzept waren vier Gottesdienste der vier Kirchengemeinden aus Garbsens Süden und der aus Marienwerder unter freiem Himmel vorgesehen. Dazu wären nacheinander insgesamt bis zu 1600 Menschen ins Stadion gelassen worden. Die Stadtverwaltung hatte diesem Plan bereits zugestimmt, berichtet Schmidt. „Diese Aktion soll als ein Zeichen der Hoffnung gelten und dafür, dass Garbsen zusammensteht“, hatte der Pastor im Vorfeld gesagt – allerdings auch schon betont, dass die Planung wegen der Entwicklung der Zahlen in der Pandemie unter Vorbehalt stand.

Restzweifel bleiben

Am Donnerstag haben sich die Garbsener Pastoren aus dem Vorbereitungskreis bei einer letzten Begehung im Stadion zu dem Schritt der Absage in der Corona-Pandemie entschieden. Denn: „Es konnten nicht alle Restzweifel aller Beteiligten beigelegt werden. Und da die gesundheitliche Sicherheit für uns von Anfang an an erster Stelle stand, haben wir gemeinsam beschlossen, die Gottesdienste in diesem Jahr im Stadion nicht stattfinden zu lassen“, sagt Schmidt.

Das Thema Gottesdienst im Stadion ist für ihn mit der aktuellen Entscheidung aber noch lange nicht vom Tisch. Im Gegenteil, sagt der Pastor der Gemeinde Alt-Garbsen und glühende TSV-Havelse-Anhänger: „Wenn Corona vorbei ist, kann ich mir einen Weihnachtsgottesdienst mit Krippenspiel im Stadion auch mit 3500 Menschen vorstellen. Das steht auf meiner Liste für das nächste Jahr ganz oben“, kündigt er an.

Schmidt lobt ausdrücklich den Mut und die Bereitschaft der TSV-Verantwortlichen, sich auf dieses Experiment eingelassen zu haben. „Die Art und Weise wie der Verein mit uns Kirchen in die Planung gegangen ist und was wir entwickelt haben, ist für mich einmalig.“

„Es wird einen Plan B geben“

Für dieses Jahr hat der Pastor auch schon Ideen, wie die Gottesdienste zu Weihnachten an der Dorfkirche in Altgarbsen aussehen können. Verraten kann und will er aber noch nichts, schließlich müssen sich die Verantwortlichen nun erst mal zeitnah um ein neues, coronakonformes Konzept kümmern. „Es wird einen Plan B geben“, verspricht Schmidt seinen Gemeindemitgliedern.

Mit ihrer Entscheidung stehen die Garbsener Kirchengemeinden nicht allein da. Aufgrund der aktuellen Corona-Infektionslage sind auch Open-Air-Gottesdienste in Hannover abgesagt worden. Dort wollten Christen den Gottesdienst am Heiligabend sogar mit bis zu 2000 Menschen in der HDI-Arena feiern, in der Hannover 96 sonst seine Heimspiele in der 2. Bundesliga austrägt. Dieser Plan stieß bundesweit auf Interesse – wurde aber wegen Sicherheitsbedenken und wegen des anhaltenden Teil-Lockdowns ebenfalls verworfen. Das Wilhelm-Langrehr-Stadion wird damit mindestens für den Rest des Jahres leer bleiben.

Die Heimspiele des TSV Havelse sind wie alle Begegnungen in den Fußball-Regionalligen wegen der Pandemie abgesagt worden. Sie zählen zum Bereich „Mannschaftssport im Amateurbereich“, der nach der aktuellen Corona-Verordnung des Landes Niedersachsen bis auf Weiteres nicht mehr erlaubt ist.


Quellenangabe: Garbsen/Seelze vom 07.12.2020, Seite 1

Kontakt

Peter-Christian Schmidt
Pastor Peter-Christian Schmidt