Eröffnung Stadtteilhaus

Pressemitteilung 28. Februar 2018

Ein Haus, das Menschen verbinden soll

Das Stadtteilhaus Alt-Garbsen ist eingeweiht / Feierstunde mit Gottesdienst 

Leinezeitung am 22.02.2018 (Von Linda Tonn)

Altgarbsen. Auf ein funktionierendes Telefon müssen die Bewohner im neuen Stadtteilhaus an der Beethovenstraße warten. Das funktioniert noch nicht. Ansonsten ist alles perfekt für die kleine Feierstunde zur Einweihung des neuen Komplexes in kräftigem Gelb und Rot, der gleichzeitig Nachbarschaftszentrum, Pflegeeinrichtung und ein Wohnheim für Ältere sein soll: Die Schnittchen sind geschmiert, der Sekt steht kalt und am Bauzaun hängt auch schon ein Briefkasten. 
Baukosten: 6,8 Millionen Euro
„Das Haus soll ein besonderer Ort sein für Menschen, die einen geschützten Ort zum Leben suchen“, sagt Pfarrer Martin von Essen während eines kleinen Gottesdienstes. Der Anspruch, dass alle Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, solle hier gelebt werden. Anderthalb Jahre betrug die Bauzeit des Stadtteilhauses Alt-Garbsen. Träger ist das Evangelische Johannesstift, das 6,8 Millionen Euro investiert hat. Die Deutsche Fernsehlotterie hat den Bau mit 300 000 Euro unterstützt, der Deutsche Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung beteiligt sich mit 30 000 Euro, zudem wurden knapp 100 000 Euro an Personalkosten zugegeben. 
Sozialer Mittelpunkt
„Wir wollten einen sozialen Mittelpunkt in Altgarbsen schaffen“, sagte Wilfried Wesemann, Geschäftsführer des Stifts. Es gebe bereits vergleichbare Einrichtungen, die ebenfalls gleichzeitig Begegnungsstätte und Senioren- und Pflegewohnheim sind. Im Mittelpunkt des freundlich gestalteten Baus steht ein Nachbarschaftszentrum, das eine Anlaufstelle für Fragen rund um Pflege und Betreuung für die Menschen im Stadtteil bietet. Veranstaltungen und Angebote sollen das Miteinander im Quartier fördern. Projektmanagerin Johanna Sandersfeld hat viele Ideen, die das Nachbarschaftszentrum mit Leben füllen: „Wir haben schon Zusagen von Ehrenamtlichen, die Gedächtnistraining und Seniorentanz anbieten“, sagt sie. Zudem würden Malkurse geplant.
Kooperationen mit anderen
Menschen zusammenbringen – das erhofft sich auch die Politik von der neuen Einrichtung, in der die Bewohner sowohl in vier ambulant betreuten Pflege-Wohngemeinschaften als auch in drei barrierefreien  Wohnungen leben können. „Das Haus verbindet nicht nur Menschen im Stadtteil, sondern auch darüber hinaus“, sagt Bürgermeister Christian Grahl. Schon jetzt gebe es Kooperationen mit Einrichtungen wie dem Seniorentreffpunkt Wohnwinkel und der Begegnungsstätte am Hérouville-Saint-Clair-Platz in Auf der Horst. Das Stadtteilhaus verstehe sich als Netzwerkpartner, so die stellvertretende Regionspräsidentin, Michaela Michalowitz.
Dass sein ehemaliges Gemeindehaus für den Neubau des Seniorenwohnheims weichen musste, bereut der ehemalige Pastor der Kirchengemeinde Alt-Garbsen, Burkhard Grahe, nicht. Nicht im Entferntesten habe er sich vorstellen können, dass die Einrichtung so „groß und schön und wichtig“ werde, sagt er. Ein Überbleibsel aus dem Gemeindehaus hat auch im neuen Stadtteilhaus einen Platz gefunden: ein großes Foto des Kirchturms der Kirche Alt-Garbsen. Bilder sind es auch, die in den Gängen und Zimmern noch fehlen. Aber auch dafür hat Sandersfeld schon eine Lösung: „Es wird eine Ausstellung mit Malereien geben, bei der sich die Bewohner ihre Motive aussuchen dürfen.“ Nur die Bildleisten fehlen dafür noch.